Hans-Werner Kroesinger
FRONTex SECURITY
(Deutschland)
Di, 18.11. 20.00-22.00 Uhr, E-Werk, Saal,
im Anschluss Publikumsgespräch –> TICKETS
Mi, 19.11. 10.00-12.00 Uhr, E-Werk, Saal
im Anschluss Publikumsgespräch –> TICKETS
Begleitprogramm
Podium „Festung Europa-Festung Freiburg“
Dienstag, 18. November | 18.00-19.30 Uhr | E-Werk, Kammertheater
Präsentation der Patenklasse von „FRONTex SECURITY“
Mittwoche, 19. November | 09:30 Uhr | Foyer, E-WERK Freiburg
Lampedusa ist in Sachen Asylpolitik zum Symbol geworden: Wer es bis auf die Insel schafft, ist noch lange nicht nach Europa gelangt. Denn Europa schottet sich ab, auf die Fragen nach globaler Migration antwortet die EU mit Sicherheitspolitik. Um den Grenzschutz zu wahren, gründete die EU 2004 die Agentur Frontex. 2013 einigte sich das Europäische Parlament dann auf das «European Border Surveillance System», kurz EUROSUR. Wo nationale Truppen die Außengrenzen mit Unterstützung der Frontex gesichert hatten, sorgt EUROSUR nun für eine effektiv vernetzte Überwachung durch Aufklärungsdrohnen und Satelliten. Wie nimmt sich in dieser «Festung Europa» die einstmals liberale Asylpolitik Deutschlands aus? Wie der Diskurs zur Migrationsförderung, die sich auch die deutsche Politik immer noch auf die Fahnen schreibt?
Hans-Werner Kroesingers Dokumentartheater konfrontiert das Publikum mit einer Fülle an präziser Information. Zugleich arbeitet Kroesinger die Rhetorik einer Politik heraus, die die Frage nach Humanität pragmatisch umgeht. So stellt „FRONTexSECURITY“ das europäische Selbstverständnis hellsichtig zur Debatte.
In deutscher und englischer Sprache
E
Lampedusa has become symbolic in terms of asylum policy: those who reach the island are far from having made it to Europe since Europe’s response to the increasing influx of refugees is the founding of Frontex and the European Border Surveillance System (EUROSUR). How does German refugee policy preclude itself in this situation? Kroesinger’s documentary theatre confronts the audience with hard facts. At the same time he carves out the rhetoric of a political stance which pragmatically bypasses the question of humanity. In doing so, „FRONTex SECURITY“ shrewdly debates the self-conception of Europe in this matter.
F
Lampedusa est devenu le symbole de la politique d’asile: ceux qui arrivent sur l’île sont loin d’être arrivés en Europe. Car l’Europe répond aux flux sans cesse plus importants de migrants par la création de l’agence Frontex et du Système de surveillance des frontières européennes EUROSUR. Comment se présente, au vu de cette situation, la politique allemande pour les réfugiés? Le théâtre documentaire de Kroesinger confronte les spectateurs à la dure réalité. Mais il travaille également sur une rhétorique politique qui prend soin de contourner la question de l’humanité. „FRONTex SECURITY“ éclaire ainsi avec clairvoyance l’image que l’Europe a d’elle-même et la place au coeur du débat.
Hans-Werner Kroesinger studierte Theater und Medien am Institut für Angewandte Theaterwissenschaften in Gießen. Als Regieassistent arbeitete er bei Robert Wilson und als künstlerischer Mitarbeiter bei Heiner Müller („Hamlet/Hamletmaschine“). Seit 1993 waren eigene Inszenierungen sowohl an renommierten Stadt- und Staatsbühnen als auch in der freien Szene zu sehen. Kroesingers Arbeiten wurden zu zahlreichen renommierten nationalen und internationalen Festivals eingeladen.
Credits
Mit: Judica Albrecht, Sina Martens, Lajos Talamonti, Armin Wieser, Yuka Yanagihara (Gesang); Regie: Hans-Werner Kroesinger; Bühne / Kostüm: Valerie von Stillfried; Sound / Musik: Daniel Dorsch; Licht: Thomas Schmidt; Dramaturgie / Recherche: Regine Dura; Mitarbeit Bühne: Dominik von Stillfried; Regieassistenz: Gregor Schuster; Produktionsleitung: Maria Kusche
Produktion: Hans-Werner Kroesinger; Koproduktion: HAU – Hebbel am Ufer Berlin; Gefördert durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin – Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten
Diese Veranstaltung wird ermöglicht durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ im Rahmen der Gastspielförderung Theater aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Kultur- und Kunstministerien der Länder.