Monster Truck & Theater Thikwa
Dschingis Khan

(Deutschland)

Mo, 17.11. 20.00-21.30 Uhr, Theater Freiburg, Kleines Haus,
im Anschluss Publikumsgespräch                                                                                           –> TICKETS

Di, 18.11. 20.00-21.30 Uhr, Theater Freiburg, Kleines Haus                                          –> TICKETS


Drei Menschen mit Down-Syndrom, die man vor kurzem noch „mongoloid“ genannt hätte, stehen als waschechte Mongolen auf der Bühne. In schwere Felljacken gehüllt sollen sie ihre vermeintliche Authentizität und Wildheit zur Schau stellen. Von einer ebenfalls im Bühnenraum präsenten Regie bekommen sie Handlungsanweisungen und werden zu lebenden Bildern arrangiert. Ausgeleuchtet und mit Sound unterlegt, werden sie auch noch in ihren banalsten Verrichtungen mit tieferer Bedeutung aufgeladen. Die Maschinerie des Theaters läuft auf Hochtouren, um das größtmögliche Andere zu produzieren – ein Anderes, das wir wahlweise bemitleiden, fürchten, begehren oder verklären können. In ihrer ebenso bildstarken wie reflektierten Inszenierung kreuzen Monster Truck und Theater Thikwa auch heute noch existierende Vorstellungen von Exotik mit landläufigen Ideen von geistiger Behinderung. Mit großer Spiellust und Humor geht es in diesem Theaterabend um die Frage der Selbstbestimmtheit – auch beim Zuschauer.

In deutscher Sprache


E
Three people with Down’s Syndrom who until recently would have been called mongoloid in a not very politically correct manner are standing on stage as actual Mongolians. Wrapped in heavy furcoats they are meant to demonstrate their authenticity and savagery. The theatre’s apparatus is in full swing in order to create the „other“. Monster Truck and Theater Thikwa are addressing the question of autonomy with a lot of spirit and humour thus questioning the audience’s own autonomy.


F
Trois personnes atteintes du syndrome de Down, qu’on aurait appelé „mongoloïde“ récemment, sont des vrai-Mongols sur la scène. Enveloppés dans des manteaux de fourrure lourds, ils sont demandés d’étalager leur authenticité prétendue et leur férocité supposée. Donc la machinerie du théâtre s’affait à produire le plus large possible autre. Avec beaucoup d’espièglerie et d’humour Monster Truck et le théâtre Thikwa thématisent la question de l’autodétermination – y compris le spectateur.


Monster Truck gründete sich am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen und arbeitet in den Bereichen Performance, Bildende Kunst und Video. Monster Truck-Produktionen zeichnen sich durch eine große Lust am Spektakel und dessen kritischer Hinterfragung aus. Die Gruppe kooperiert häufig mit weiteren Performern, Regisseuren und Musikern in wechselnder Besetzung. Zurzeit besteht Monster Truck aus Manuel Gerst, Sahar Rahimi und Ina Vera. Beim Berliner Theater Thikwa (hebräisch: Hoffnung) machen Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam Theater und Kunst. Allen ihren Produktionen gemeinsam ist die Suche nach einer Ästhetik, die sowohl die Unterschiedlichkeit der teilnehmenden Personen als auch deren Gemeinsamkeiten zum Ausdruck bringt.


Credits
Von und mit: Sabrina Braemer, Jonny Chambilla, Manuel Gerst, Bernhard la Dous, Sahar Rahimi, Oliver Rincke, Mark Schröppel, Ina Vera; Dramaturgie: Marcel Bugiel; Musik: Mark Schröppel; Produktionsleitung: ehrliche arbeit – freies Kulturbüro; Produktionsassistenz: Alisa Hecke; Künstlerische Mitarbeit: Matthias Meppelink

Produktion: Monster Truck in Kooperation mit Theater Thikwa; Koproduktion: FFT Düsseldorf, Theater im Pumpenhaus Münster, Ringlokschuppen Mülheim, Sophiensaele Berlin; Gefördert durch den Regierenden Bürgermeisters von Berlin – Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten, Kunststiftung NRW, Kultursekretariat NRW, Rudolf Augstein Stiftung, LAG Soziokultur NRW, Fonds Darstellende Künste e.V.


http://www.monstertrucker.de
http://thikwa.de


Diese Veranstaltung wird ermöglicht durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ im Rahmen der Gastspielförderung Theater aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Kultur- und Kunstministerien der Länder.

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