Nicoleta Esinencu & Jessica Glause
Dear Moldova, can we kiss just a little bit?

(Republik Moldau)

Do, 20.11. 20.00-21.30 Uhr, E-Werk, Kammer
im Anschluss Publikumsgespräch                                                             –> TICKETS

Fr, 21.11. 18.30-20.00 Uhr, E-Werk Kammer                                      –> TICKETS


Homosexualität ist eines der größten Tabuthemen in Moldau. Über 90 Prozent der Bevölkerung ist christlich-orthodox und sieht in Schwulen und Lesben eine Bedrohung traditioneller Familienstrukturen. Demütigungen, Erpressungen, Drohungen, Mobbing, Kündigung des Arbeitsplatzes und andere Schikanen stehen im Umgang mit sexuellen Minderheiten auf der Tagesordnung. Von Seiten der Politik kann kein Schutz erwartet werden, im Gegenteil. In der Produktion „Dear Moldowa, can we kiss just a little bit?“ treten sechs Menschen aus Chişinăuauf die Bühne, um erstmals über ihre homosexuelle Orientierung, die ihrer Eltern, Kinder und Familienangehörigen zu sprechen. Sie erzählen von persönlichen Beweggründen ihres Coming Outs und den Folgen ihrer Entscheidung. Basierend auf Interviews, die die Autorin Nicoleta Esinencu und Regisseurin Jessica Glause mit Betroffenen geführt haben, entsteht ein intimer Theaterabend, der persönliche Lebensgeschichten mit homophoben Äußerungen von Politikern und erschreckenden Statistiken kontrastiert. Eine berührende Produktion, die ihr ernstes Thema dennoch mit Witz und Leichtigkeit inszeniert und Theater als Impulsgeber und Motor gesellschaftlicher Prozesse versteht.

In rumänischer und russischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln


E
Six people from Chişinău enter the stage to speak about their homosexual orientation, that of their parents, children and family members in public for the first time. Based on interviews conducted by the author Nicoleta Esinencu and director Jessica Glause with those affected, an intimate evening at the theatre arises in which personal histories are confronted with homophobic comments by politicians a frightening statistics. A touching production that nevertheless presents this serious issue with wit and ease.


F
Six citoyens de Chişinău arrivent sur la scène pour évoquer pour la première fois publiquement leur orientation homosexuelle, celle de leurs parents, de leurs enfants et des membres de leur famille. Une soirée intime basée sur des interviews réalisées par l’auteure Nicoleta Esinencu et la réalisatrice Jessica Glause avec des personnes concernées. La confrontation entre des histoires personnelles et les propos homophobes de personnalités politiques et des statistiques effrayantes. Une production émouvante, une mise en scène pétillante et légère pour un sujet grave.


Nicoleta Esinencu studierte Theaterwissenschaft und Bühnenbild an der staatlichen Kunstuniversität in Chişinău, danach war sie ab 2002 als Dramaturgin am Eugène-Ionesco-Theater beschäftigt. Seit 2010 betreibt sie das Teatru Spălătorie in Chişinău, für das sie schreibt und inszeniert. Esinencu ist ein Opfer der moldawischen Zensur; ihre Stücke können zwar produziert werden, die ihnen zugrunde liegenden Texte dürfen in Moldawien aber nicht gedruckt werden. Jessica Glause studierte Kulturwissenschaften und Ästhetische Praxis in Hildesheim. Als Regisseurin spezialisierte sie sich auf dokumentarische Stückentwicklungen. Sie arbeitet in der freien Szene und an Stadt- und Staatstheatern, u.a. Münchner Kammerspiele, Theater Freiburg und Staatsschauspiel Dresden.


Credits
Mit: Elena Anmeghichean, Vladimir Anmeghichean, Ion Borș, Alexandru Frolov, Eugen Gînju, Galina Murzin; Text: Nicoleta Esinencu; Regie: Jessica Glause; Ausstattung: Pavel Braila, Pascale Martin; Licht: Jan Maria Lukas

Produktion: Teatru Spălătorie (Chişinău). In Kooperation mit dem Staatsschauspiel Dresden. Unterstützt durch die Allianz Kulturstiftung, das Goethe-Institut und die Friedrich-Ebert-Stiftung.


www.jessicaglause.de


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